So intensiv die Natur zur Zeit ist und so positiv wir mit ihr aufatmen, so ungewiss ist auch unsere Zukunft. Existenzängste oder auch Ängste krank zu werden oder seine Liebsten nicht mehr zu sehen, könnten uns beunruhigen. Wie geht es Dir? Wie beruhigst Du Dich, wenn Sorgen deine Gedanken beherrschen? Hast Du eine Technik oder hast Du Deine Gedanken überhaupt schon mal beobachtet?
„Sich zu sorgen wird die schlechten Dinge nicht stoppen, aber es stoppt einen die guten Dinge des Lebens zu geniessen“.
Ich merkte letztens an mir selber, wie ich plötzlich Stresssymptome entwickelte und nörgelte und meiner Familie damit auf die Nerven ging. Ich merkte, dass ich trotz schönem Wetter und auch viel Freizeit, gestresst war und „undönig“, wie man hier zu sagen pflegt. Der Stress war einfach meine unterdrückte Angst vor der Unsicherheit wie unsere Zukunft bald aussieht.
Wie aber können wir diese Unsicherheit und diese Urängste stoppen? Es sind Ängste, die eh in uns schlummern und die in dieser Corona-Zeit durch die Medien nur geschürt werden.
Singen, Summen, Klängen Lauschen, der Natur lauschen sind meine Antworten.
Warum?
Wenn Du singst ist es anatomisch nicht möglich gleichzeitig Angst zu haben. In mehreren Untersuchungen konnte die gemütsaufhellende Wirkung des Singens nachgewiesen werden. Schon dreißig Minuten Singen produziert im Gehirn Glückshormone, sowie das Bindungshormon Oxytocin, welches beim Sex und bei der Geburt ausgeschüttet wird. Wir atmen beim Singen tiefer und auch langsamer aus, was den Vagusnerv aktiviert, den „Ruhe“-Nerv unseres parasympatischen Systems, was für unsere Erholung zuständig ist. Bei Angst oder Stress aktiviert der Körper den Sympatikus, der uns mit allen körperlichen Reaktionen retten will, also wenig Schlaf, wenig Verdauung, erhöhter Blutdruck etc. Der Gegenspieler ist der Parasympatikus, der meist wenig trainiert ist, uns aber hilft vom Stresspegel runter zu kommen. Singen hilft also diesen zu trainieren, sodass wir den schönen Zustand des Erholtseins, der Verbindung mit anderen erleben und auch im Gehirn abspeichern, sodass wir in Stresszeiten darauf wieder zu greifen können. Du kannst also nicht gleichzeitig singen und Angst haben.
Wenn Du aber Angst davor hast zu singen, weil das schlechte Erinnerungen oder negative Bewertungen deines Singens in dir hervorruft, dann kannst Du auch einfach Lauschen, also aktiv hinhören. Da der Vagus an der Peripherie des Trommelfells an die Oberfläche kommt, können wir durch Trainieren des Trommelfells diesen auch aktivieren. Bewußtes Hinhören allein schon bedeutet, dass ich im Jetzt bin und nicht bei den Gedanken über die Vergangenheit oder der Zukunft. Das Hören von entspannender Musik beruhigt auch über das limbische System unsere Angst. Im limbischen System des Gehirns werden Emotionen verarbeitet. Durch das Hinhören auf Musik, vielleicht sogar mit Aufgabenstellungen, bestimmte Instrumente genau wahrzunehmen, läßt unsere Angst in den Hintergrund treten.
Das Beste wäre natürlich auch wahrzunehmen, welcher Gedanke die Angst in uns hat aufkommen lassen. Meist ist uns das jedoch nur mit viel Training möglich. Ängste entstehen ja nur aus der Annahme, dass uns etwas, das gerade Realität ist, schaden könnte und zu diesem oder jenem führen könnte. Das Bild wo es im schlimmsten Fall hinführt erscheint im Gehirn als Bild und löst dann die Angst aus oder den Stress, der uns mobilisieren soll (rein körperlich gedacht) zu fliehen oder anzugreifen. Hätte ich ein Bild der Erholung was passieren könnte, würde mein Blutdruck gesenkt und der Parasympatikus mit großer Herzratenvariabilität (variable, flexible Anpassung des Herzens an seine Anforderungen), setzte ein. Also lasst euch von der Corona-Krise nicht die Schreckensbilder entfachen, sondern genießt weiterhin die Natur und stellt euch vor, wie alles aufblüht, sich ausdehnt und Frieden in der Welt sich ausbreitet als Virus, damit eure Nervensysteme sich beruhigen und ihr in Eurer Kraft seid. Dabei kann gerne gesummt werden.
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